Nachrichtenartikel in ‚Le Journal de la Mécanisation Forestière‘

 

Eine Fahrerkabine, die ihresgleichen sucht … 

 

Mit dem Axsel gewinnen Hacker auf Rückezügen wieder an Boden 

Philippe Parlant ist ein Vorbild für eine gelungene Unternehmensentwicklung. Dieser Holzunternehmer aus dem Corrèze ist seit Anfang der 2010er Jahre im Energieholzsektor aktiv. Beim Ausbau dieses Geschäftszweigs hat er sich für Kontinuität entschieden: einen Hacker der Marke Axsel, ehemals Dutch Dragon, auf einem Rückezug von John Deere und mit Afco als technischem Partner und Berater. Diese einzigartige Konfiguration ermöglicht ihm wahre Flexibilität in puncto Produktion und Logistik. 

Eine sehr schmale Bauweise, die das Vorbeifahren an anderen Fahrzeugen auf kleinen Straßen ermöglicht 

 

ENERGIEHOLZ ALS NEUER GESCHÄFTSZWEIG 

„Wir stellen eine wachsende Nachfrage nach Energieholz fest“, erklärt unser Gesprächspartner. Das ist gut, denn gleichzeitig gehen immer mehr Anfragen von Firmen für Umweltmanagement und Straßenunterhalt wegen der Zerkleinerung von Schnittholz ein. Ist dies der Beginn einer Aufwärtsspirale? Tatsache ist, dass in der Region Biomassekraftwerke immer mehr an Bedeutung gewinnen. Philippe Parlant befürwortet diese neue Art der Energiegewinnung auch in anderer Hinsicht: Die Arbeitsstellen sehen immer ordentlich aus.“ Kein liegengebliebenes Schnittholz, keine Holzabfälle – ein Plus für den Eigentümer und die Qualität der Arbeit. 

 

Er bereut es nicht, mit Energieholz einen neuen Geschäftszweig seines Unternehmens aufgebaut zu haben. Aktuell beträgt seine Jahresproduktion ca. 14 500 t, mit einem angestrebten realistischen Ziel von 18 000 t. Um das Geschäft noch weiter auszubauen, müsste er in einen Rückezug und einen Harvester investieren – ein Schritt, der vorläufig noch nicht in Reichweite ist. Und er bereut es auch nicht, sich als Geschäftspartner für seine Produktionsausrüstung für Afco entschieden zu haben. „Die Unterstützung durch Afco ist wesentlich, betont er mit Blick auf seine Investitionen in seinen Maschinenpark. Der John-DeereVertriebshändler aus dem westlichen Zentralfrankreich betreut ihn seit 26 Jahren. Die erste Anschaffung war ein Cemet, gefolgt von einem Rückezug 1210. Damals übernahm ich nur das Rücken“, erinnert sich Philippe. Doch wie es so oft geschieht, schaffte er in Anbetracht des Mangels an Holzfällern 1999, wenige Monate vor dem Sturm, seinen ersten Harvester an. Angesichts des Preisverfalls im Dienstleistungsbereich 2003–2004 begann er mit der Holzgewinnung. Anfangs war die Konkurrenz in diesem Sektor sehr scharf, doch Philippe Parlant hat sich allmählich seinen Platz als Lieferant für Großeinkäufer erobert. Er hat seinen Fuhrpark regelmäßig erweitert, um der Nachfrage seitens seiner Kunden gerecht zu werden. Im Jahr 2012 nahm er Häckseln in sein Dienstleistungportfolio auf, mit Afco als Geschäftspartner und Berater an seiner Seite. 

 

Sein erster Dutch Dragon war auf einem Auflieger montiert. So sei die Maschine einfacher zu bewegen, dachte er damals. Doch dann erwies sich diese Konfiguration bei den ersten Einsätzen an Straßenrändern hinsichtlich Zugang und Beladung als ungeeignet. Da die Verlagerung auf einen Vollanhänger zu kostenaufwendig und auch technisch kaum zufriedenstellend gewesen wäre, fiel die Entscheidung, den Hacker auf demselben Fahrzeug zu montieren, das ihn beschickte, einem 810. Diese Lösung erwies sich als so zufriedenstellend, dass sie „sieben Jahre lang im Einsatz blieb“, resümiert Philippe. 

 

Ein Rückezug ist vielseitig einsetzbar und kann unabhängig von den Bedingungen vor Ort auf seiner Ladefläche Holzstapel zerkleinern. Er hat den Vorteil eines starken Krans und kann sich leicht fortbewegen. In Anbetracht des Mangels an Lagerplatz im Limousin sind das wichtige Eigenschaften. Um die Einsätze zu optimieren, wird der Rückezug ebenso wie die anderen Maschinen auf einem Tieflader transportiert. Außerdem kommt er stets leer zurück, was seine Transfers erleichtert. Zum anderen beliefert das Unternehmen seine Kunden mit seinen eigenen LKW „just in time“ mit Holzschnitzeln. Daher ist es ebenfalls wichtig, dass der Häcksler stets neben den Holzstapeln positioniert werden kann und das Material nicht erst an einen Lager- und Häckselplatz geschafft werden muss. 

 

GEBRAUCHTER RÜCKEZUG, NEUER HACKER  

Der vorherige Hacker war 5000 Stunden im Einsatz, bevor er ersetzt wurde. „Er war einfach und effizient“, sagt Gaëtan Garreloup, der Bediener während dieser sieben Jahre. Es ging nicht unbedingt um einen Markenwechsel. Dutch Dragon war von Hencon übernommen worden, das die Hacker unter der Marke Axsel vertreibt, aber das Wesentliche hatte sich nicht geändert. „Das ist dieselbe Maschine“, meint Philippe, sowohl hinsichtlich des Konzeptes als auch der Gestaltung. Mit der Montage eines Hackers der Marke Axsel auf einem gebrauchten Rückezug der Serie E bot Afco eine kohärente Lösung an, die unsere Holzarbeiter sofort überzeugt hat. Die Montage eines größeren Hackers auf dem 810, der seinen Vorgänger getragen hatte, erschien als keine geeignete Lösung, weder hinsichtlich des Krans noch der Beweglichkeit. Die drehbare Fahrerkabine hingegen ist ideal zum Überwachen des Beladens des Hackers. Daher fiel die Entscheidung auf einen 1110 E als Untersatz. Allerdings kam die Montage des Hackers auf einen fabrikneuen Rückezug nicht in Frage; das wäre für lediglich die Produktion von Holzschnitzeln zu kostenaufwendig gewesen. Vielmehr war ein Gebrauchtfahrzeug in gutem Zustand vonnöten. Fabien unterbreitete ein Angebot für einen 1110 E für 110 000 €. „Das ist der beste Kompromiss hinsichtlich Mobilität und Einsatzmöglichkeiten“, bestätigt Gaëtan. Man kann damit in den Wäldern arbeiten und an Straßenrändern neben einem Anhänger. Die Beispiele des Fahrers aus dem Corrèze zur Bekräftigung der Montage auf einem Trägerfahrzeug sind überzeugend und unwiderlegbar. Angesichts des Gewichts des Hackers von 14 t war ein Rückezug vom Kaliber eines 1110 E notwendig, um die erforderliche Stabilität und Antriebsleistung zu liefern. 

 

Leichtere Bewegung der Maschine 

 

HACKER UND RÜCKEZUG – DAS PERFEKTE PAAR 

Der neue AX10075 hatte zum Jahresanfang nach nur 10 Monaten im Einsatz bereits 800 Betriebsstunden auf dem Zähler. Die Maschine wirft mit voller Leistung Hackschnitzel in den Anhänger an ihrer Seite. Die Straße ist sehr schmal, doch die beiden Maschinen können dank des schlanken Designs des Rückezugs, auf dem der Hacker montiert ist, problemlos nebeneinander arbeiten. Der 1110 E steht halb im Graben, am Rand der Überhöhung, doch das beunruhigt Gaëtan nicht, der eine Ladung nach der anderen verarbeitet. Am häufigsten werden Holzschnitzel aus dem Totholz von Kastanienbäumen sowie Schnittabfälle von Säge- und Rodungsarbeiten hergestellt. Der Fahrer kann von seiner Position aus das Holz auf den Stapeln entlang der Straße gut sehen und problemlos mit dem Kran aufnehmen. Er kann die Länge des Krans dank der Kämme, die die Leitungen schützen, voll ausnutzen. Der Einzug des Hackers ist sehr kraftvoll. Sobald das vom Greifer gehaltene Holzbündel in seiner Nähe ist, wird es verschlungen, und kein Zweig vermag der Druckwalze zu entgehen, auch nicht seitlich. „Wenn der Einzug greift, dann greift er“, stellt der Bediener fest. Außen am Hacker entsteht kaum Staub, und auch nur sehr wenig in den Holzschnitzeln, mit einem Anteil von durchschnittlich nur 3%. Es kann jedoch eine gewisse Anzahl von Endstücken geben, da kein Siebgitter vorhanden ist. Es liegt am Fahrer, diese regelmäßig in den Hacker einzuführen. 

 

Er holt Kastanienholz, mit Nussbaum gemischt, heran; die Baumkronen sind ziemlich breit, doch der AX10075 verschlingt sie mit einem Mal. Der Volvo-Motor mit 760 PS ist überzeugend. Der Kran kann dank seiner größeren Hubkraft größere Holzstämme, sogar ganze Baumkronen, problemlos aufnehmen. „Der Fahrkomfort ist außerordentlich“, zeigt sich Gaëtan begeistert. „Das ist ein richtiger Führerstand für einen Hacker“, fährt er fort. Ob Dämmung, Sitzkomfort oder Sicht – die Kabine bietet rundum Arbeitskomfort. Die Maschine ist zudem sehr stabil, wodurch der Kran schneller bedient werden kann. Und auch der Neigungsausgleich ist kein Luxus, denn dieses System sorgt dafür, dass seine Sitzposition beim Beladen des Hackers stets eben ausgerichtet ist. Das Einzugband bis zur Hauptwalze hat er von seinem Sitz aus sehr gut im Blick. Dieser ist jetzt viel näher und auch höher als beim 810 und damit in einer idealen Position, um den Hacker schnell und gut zu bestücken. Auch die Beleuchtung ist verbessert, denn zusätzlich zur Kabinenbeleuchtung befinden sich zwei Lampen seitlich an der Maschine sowie eine am Auswurfrohr mit der Kamera. 

 

Der Rückezug bewegt sich während des Hackens vorwärts, entsprechend dem Füllstand des Kastens. Diese Bewegung erfolgt ganz automatisch und der LKW braucht sich nicht mehr zu bewegen. Der einzige kleine Nachteil: Wenn er nur nach hinten auswerfen kann, erreicht der Axsel nicht ganz das andere Ende des Kastens des Aufliegers. Gaëtan zufolge befinden wir uns an einer ganz typischen Arbeitsstelle, denn der LKW muss denselben Weg zurückfahren, den er gekommen ist, ohne von der Asphaltfahrbahn abzukommen. Doch das ist für ihn kein Problem; er kann sich fast beliebig überall hinbewegen. Auch die Holzschnitzel können nach Maß angefertigt werden. Von einer Schnitzelgröße von 30 für nur 40 m³, die pro Woche geliefert werden, bis hin zu G100. An meisten nachgefragt ist jedoch G45. Die Kalibrierung erfolgt einfach durch die Einstellung der Zufuhrgeschwindigkeit. 

 

Die Leistung wird unten am Auflieger gemessen. Eine Beladung dauert im Durchschnitt 30–45 min. Die durchschnittliche Zeit wird eingehalten: etwa 40 min zum Beladen dieses Aufliegers. 

Die Montage auf einem Untergestell ermöglicht es, den Hacker in 1 Stunde zu montieren. 

 

LEISTUNGSSTÄRKER UND WIRTSCHAFTLICHER 

Der Hacker kann in 1 Stunde von 2 Personen demontiert und auf 4 Stelzen aufgebockt werden. Es braucht nur ein Kabelanschluss getrennt zu werden. Das spezielle Untergestell des Rückezugs ist sehr einfach konzipiert und die Befestigungselemente in Form von Keilhaken sind speziell für die Strukturen der John-Deere-Maschinen entwickelt. Afco konnte diese anhand von Empfehlungen des Herstellers, der ebenfalls stark eingebunden war, entsprechend den Anforderungen seines Kunden anpassen. Damit war die Lieferung einer Maschine dieses Typs eine Premiere in ganz Europa. Dieser Hacker mit einer Walze von 1000 mm Durchmesser verfügt über eine Eingabekapazität von 1000×750mm. Der Antrieb erfolgt durch hydraulisch gespannte Riemen mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 1000 U/min. Drei Gegenmesser, zwei feststehende und ein bewegliches, ermöglichen die Verfeinerung der anfänglichen Zerkleinerung. Die große Stärke des AX10075 ist der von seiner oberen Walze mit ein Eingabe Kraft von 6 ton. Die Zähne der Einzugswalzen und der Druckwalze sind versetzt, um das Material in der Mitte des Einzugbandes zu zentrieren. Die drei unteren Walzen werden am stärksten beansprucht, die vierte kommt vor allem bei langen Holzstücken zum Einsatz. Apropos Einzugband: Dieses wurde im Laufe der Zeit verlängert, was ebenfalls ein Vorteil ist, da es dem Bediener jetzt möglich ist, die Greifer schneller zu schließen. Auch das schwenkbare Auswurfrohr wurde im letzten Abschnitt ab dem Gelenk verlängert. Die Verschleißteile des Auswurfrohrs bestehen aus Edelstahl.  

Sehr kraftvolle Einzugswalzen und eine starke Druckwalze 

 

Der durchschnittliche Verbrauch des Hackers beträgt derzeit 41,4 l/h bei einer Produktionsrate von 180–200 m³/h. Das ist echter Fortschritt im Vergleich zum Vorgängermodell, das zwar kleiner war (60 × 60), aber dennoch rund 33 l bei einer Produktion von 90  in 45min verbrauchte. Das sind enorme Einsparungen an Zeit und Kraftstoff. Erinnern wir noch einmal daran, dass der Tank mit einem Fassungsvermögen von 730 l es ermöglicht, einen ganzen Tag lang ohne Unterbrechung zu arbeiten. Doch nicht nur die Leistung des Hackers hat sich verdoppelt, sondern auch sein Ertrag, versichert sein Bediener. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Weiterentwicklungen, wie die Ableitung von Feinpartikeln aus dem Auswurfrohr durch einen Luftstrom in das Turbinenlager oder die Leitbleche der Turbinen. Und die Trennbleche aus Hardox-Stahl 400 sind jetzt auch dicker und dichter; der Staub dringt nicht mehr bis zu den Antriebsriemen ein. Die abnehmbare Brücke bietet ihrerseits mehr Sicherheit beim Zugang rund um die Maschine in der Höhe. Auch das Wechseln der Messer ist sicherer, ein Fortschritt, denn ein Satz von drei Messern hält nur etwa zehn Stunden. 

Der Axsel-Hacker ist also eindeutig besonders gut für die Montage auf einem Rückezug geeignet. Vor etwa zwanzig Jahren hatten das skandinavische Vorbild und die Unerfahrenheit auf dem Gebiet der Holzenergiewirtschaft in Frankreich dazu geführt, dass Pioniere auf diesem Gebiet Hacker auf Rückezügen montierten, doch war das Ergebnis nicht sehr überzeugend, da sich Hacker und Rückezüge damals mit ihren Schwächen gegenseitig beeinträchtigten. Dann nahm der Markt die Wende hin zu LKW und Hackern mit Selbstantrieb. Doch jetzt, mit den Hackern von Axsel, können Rückezüge wieder ihre Rolle im Energieholzbereich einnehmen. 

 

S.A. 

TECHNISCHE DATEN  

Hacker AX10075 

  • Zufuhrkapazität: 1000 × 750 mm  
  • Länge Einzugband: 2171 mm  
  • 4 untere Einzugwalzen 
  • 1 obere Einzugwalze, 6 ton Eingabe Kraft   
  • Rotor: 1000 mm Durchmesser  
  • 3 Messer, 3 Gegenmesser, 1000 U/min  
  • Motor: Volvo Penta6 Zylinder, 760 PS 
  • Gewicht: 14 000 kg 

 Zitat: Journal Mécanisation Forestière / Février 2020